Wenden, Ev. Kirche St. Johannis

Cēsis, Cēsu Sv. Jāņa Kristītāja evaņģēliski luteriskā baznīca
Größte mittelalterl. Kirche in Lettland außerhalb von Rīga / Riga. Erb. in den 1280er Jahren als dreischiffige Halle mit schmalen Seitenschiffen. Im 15. Jh. neue Pfeiler, Mittelschiff erhöht und W-Turm angefügt. Anschließend neuer polygonaler Chor und gewölbte Sakristei auf der S-Seite errichtet, die bis 1890 bestand. Im 15. Jh. Anbau der sog. „Mönchskapelle“ (NW), die zum Langhaus hin ein Joch breit geöffnet war. Auch auf der S-Seite bis 1748 eine Kapelle. Im 16.–18. Jh. Kirche bei mehreren Bränden beschädigt. 1693–1703 Umbau des Turms. Zur Stabilisierung der Außenwände im 17. und 18. Jh. Strebepfeiler angebaut. 1853 der obere Teil des Turms umgestaltet und neue Spitze aufgesetzt (Arch. Theodor Allwill Punschel). 1884 Innenraum renov., im Chor Bretterfußboden verlegt, Arkaden zu Spitzbögen umgestaltet und Fenster mit Glasmalereien ausgestattet. 1907 Erneuerung der Innenausmalung (Arch. Wilhelm Neumann). 1938 umfassende Renov., an der NO-Seite Anbau einer neuen Sakristei unter Leitung von Pauls Kundziņš. 2018–20 Rest. Der Fassaden und der Turmspitze, Innenraum renoviert. Dreischiffige, vierjochige Basilika mit langgezogenem Chor und im W vorgesetzter Turm. An den Seitenfassaden massive Strebepfeiler, an einem davon auf der S-Seite eine Sonnenuhr (1744). Basilikale Erhöhung mit Arkadenfries bekrönt. Turm durch Fialen und kleine Giebel abgeschl., von pyramidaler Spitze bekrönt. Im Turm an der W-Wand der Kirche urspr. Eingang mit Stufenportal, Drachen und Löwenreliefs an den Kämpfern. Innen alle Joche mit Kreuzrippengewölben. Im Mittelschiff Kämpfer in Höhe des Fußbodens. Bis zu den Gewölbeansätzen flache Pilaster; am Triumphbogen Kopfkonsole. — Innen zehn Grabsteine, darunter von Meister Freitag v. Loringhoven (gest. 1494) und Hermann v. Bruggenei, gen. Hasenkamp (gest. 1549), und mehr als 20 Fragmente (14.–17. Jh.), darunter Teile des Grabsteins des Meisters Walter v. Plettenberg (gest. 1535). Wandgrab (1593) des kath. Bischofs Andreas Patricius Nidecius (1522–87) von Cēsis, das einzige Kunstwerk dieser Art in Lettland. Kanzel (1754), deren Dach von einer Holzfigur des Kirchenpatrons Johannes Bapt. bekrönt. Orgel (1907), hergestellt von der Firma E. F. Walker & Co. Orgel (1907). Buntglas mit Wappen der Republik Lettland (1938) und des Stifters – der Adelsfamilien v. Vidzeme (1884, ein Teil wurde 1942 rest.).

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