Sankt Johannis, St. Johannis-Kirche

Järva-Jaani, Järva-Jaani kirik
St. Johannis,St. Johannis-Kirche / Järva-Jaani, Ristija Johannese kirik, Herder-Institut Marburg, Bildarchiv, 275046, Foto: Christofer Herrmann 2022, CC BY-SA 4.0
St. Johannis,St. Johannis-Kirche / Järva-Jaani, Ristija Johannese kirik, Herder-Institut Marburg, Bildarchiv, 275047, Foto: Christofer Herrmann 2022, CC BY-SA 4.0
St. Johannis,St. Johannis-Kirche / Järva-Jaani, Ristija Johannese kirik, Herder-Institut Marburg, Bildarchiv, 275043, Foto: Christofer Herrmann 2022, CC BY-SA 4.0
Ländl. Parochialkirche. Eines der ältesten Sakralgebäude im Kr. Jerwen / Järva maakond, vertritt einen in Estland wenig verbreiteten, einschiffigen Kirchentyp mit drei Jochen. Im Zentrum des in den 1220er Jahren gegr. Kirchspiels vermutl. im 3. Viertel 13. Jh. aus lokalem Kalkstein erb. (von der urspr. Anlage erh. Langhaus und Chorraum). Mittelalterl. Sakristei vermutl. im 18. Jh. durch Neubau ersetzt. Neogot. W-Turm 1881 von Johann Gottfried Mühlenhausen. Saalkirche mit eingezogenem Rechteckchor und W-Turm. Die urspr. einteiligen Fenster ohne Maßwerk erh., wahrscheinl. später nach unten verlängert. Fensterrahmungen aus geschnittenen Quadern gemauert. An der S-Seite neuzeitl. Vorhalle und klassizist. Grabdenkmal (ca. 1779).
Gewölbe im Chorraum gestützt auf kleine, pyramidenförmige Konsolen, im Langhaus auf Wandpfeiler mit Abdeckplatte in S-Profil haben. Freigelegte Fragmente spätmittelalterl. Malereien überwiegend in roter Farbe: am Gewölbescheitel und auf den Gurtbögen, auf dem Triumphbogen blumenartige Kreise, den Bogen und die Fenster rahmen Quader. In der O-Wand des Chors einfache Sakramentsnische mit dreieckigem Abschluss. In die vorstehenden Gewölbestützen aus behauenem Stein Markierungen geritzt, zumeist Kreuzmotive und Radkreuze. — Vom mittelalterl. Interieur erh. Mensa mit fünf Weihekreuzen in Form des maltes. Kreuzes (im Boden unter der Kanzel), Fuß eines Taufsteins. Im Fußboden des Chorraums zwei Grabplatten (1599 und 1619); vor der südl. Tür Steintafel mit Text WIWA (1645). Barockes Altarretabel mit fünf Figuren, salomon. Säulen und Knorpelwerk (Andreas Michaelson, 1654); urspr. als Epitaph des Statthalters Bogislaus v. Rosen gefertigt; 1760 aus Tallinn / Reval nach Järva-Jaani transloziert und zum Altarretabel umgearbeitet, Gemälde mit Golgatha-Szene hinzugefügt und von einer Sonne bekrönt. Reich dekorierte, frühbarocke Kanzel mit Schalldeckel (Franz Hoppenstätt, 1648). Auf dem Kanzelkorb Schnitzfiguren von Christus als Salvator mundi, Johannes Bapt. und den Evangelisten. Graue Marmorierung der Kanzel und Fassung der Figuren 1770er Jahre. Auf dem Triumphbalken Kruzifix aus derselben Zeit wie die Kanzel. Vom ehem. hölz. Lettner eine Säule erh. (an der Kanzel). Schlichte Bänke im neogot. Stil. Orgelempore 2. Hälfte 19. Jh.

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