Riga, das Eckesche Witwenstift

Rīga, Ekes konvents
Eines der ersten öffentl. Gebäude der Neuzeit in Rīga, dessen äußere Gestalt neueste architekton. Lösungen widerspiegelt, etwa die Ausrichtung der Längsfassade an der Straße. Hauptakzent bildet ein Epitaph von hoher künstler. Qualität an der Frontfassade. Durch Bürgermeister und Burggraf Nicolaus v. Ecke 1592 begründetes Stift (Elendhaus) für die verarmten Witwen der Handwerker der Kleinen Gilde, erb. anstelle einer durch den Rat der Stadt Rīga um 1435 eingerichteten Unterkunft mit Hospital für arme Reisende (Pilgrimmen Elend, Der Elender Gasthuss). Umbau Hauptgebäude 1594–96 unter Berücksichtigung der Mauerfragmente des Vorgängerbaus, Einzug neuer Gewölbe in der Erdgeschosshalle. 1770 drittes Geschoss hinzugefügt, Errichtung eines zweiten Portals, symmetr. zum bereits bestehenden; Türen mit Holzschnitzereien im Rokoko-Stil. 1988 Fragment eines got. Portals sowie Segmentbogenfenster im Erd- und Obergeschoss (spätes 16. Jh.) freigelegt. Heutige Nutzung als Hotel. Traufständiges Haus auf L-förmigem Grundriss. Backsteinbau, verputzt. Im Erdgeschoss befanden sich eine Diele, ein Gebetsraum und eine Kammer. Der ehem. Gebetsraum mit einem für die Renaissance typ. Spiegelgewölbe. In den Obergeschossen die für Wohltätigkeitseinrichtungen typ. Raumanordnung entlang des Flures erhalten. Zu den Räumen in den einzelnen Geschossen des Hofflügels führen separate Treppen. Illusor. Symmetrie der Fassade durch aufgemalte rustizierte, kolossale Lisenen. Beide Portale von stilisierten, volutengerahmten Kartuschen bekrönt. Steinepitaph (1618) mit Relief Christus und die Ehebrecherin in Erinnerung an v. Eckes Verdienste für die Stadt nach graph. Vorlagen von Maarten de Vos, umrahmt von Voluten und Rollwerkmotiven. Im unteren Teil des Rahmens sein Wappen, im Fries über dem Relief eine Botschaft an seine Zeitgenossen und Nachfolger: „Scopus vitӕ meӕ chrs“. – Eines der bedeutendsten Denkmäler des Manierismus in Lettland, das von den Verbindungen der Rigaer Bildhauerwerkstätten des frühes 17. Jh. mit den wichtigsten nordeurop. Zentren der Bildhauerkunst zeugt.

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