Riga, Bezirksgericht
Rīga, apgabaltiesas nams
Herausragender öffentl. Verwaltungsbau der 1930er Jahre und Vorbild für den Neoeklektizismus des 20. Jh. in Lettland. Bildet mit dem
im eklekt. Stil gebauten Rigaer Bezirksgericht (Jānis Frīdrihs Baumanis, 1888) im Quartier zw. Brīvības bulvāris, Elizabetes iela (Elisabeth Str.) und Tērbatas iela (Dorpater Str.) ein Gebäudeensemble. Flügel am Brīvības bulvāris (und teilw. an der Elizabetes iela) durch Fridrihs Skujiņš 1938 als Gerichtsgebäude erbaut. Gebäudeteil an der Tērbatas- und Elizabetes iela in den 1960er Jahren errichtet auf Grundlage der Entw. von Vladimirs Šņitņikovs. Während der dt. Besatzung Gebäude durch das Reichskommissariat Ostland genutzt, während der sowjet. Herrschaft durch den Ministerrat der Lett. Sowjetrepublik und deren Institutionen; seit den 1990er Jahren Sitz des Ministerkabinetts und Justizministeriums. Viergeschossiger Bau aus lokalen Baustoffen, darunter Granit; die Säulen des Portikus aus schwed. Granit. Haupteingang des Justizpalasts akzentuiert durch Portikus mit vier dor. Säulen in Kolossalordnung. Angeschrägter Sockel mit abschließendem Band. Ein kräftiges Gesims schließt die Fassade oben ab, darüber Attika. Grundstruktur des Grundrisses sowie hochwertig verarbeitete dekorative Gestaltung erhalten. Im Innern Fußböden aus Eichenparkett, an den Wänden Bronzegüsse und Stuckmarmor.
Im zentralen Vestibül Figur der Justitia von Kārlis Zemdega.
