Über das Portal
Das Fachportal zu den Bau- und Kunstdenkmälern in Ostmitteleuropa (DEHIO OME) stellt die Transformation der gedruckten Handbücher ins Digitale dar. Vorausgegangen ist die Übertragung des Modells des Handbuchs der deutschen Kunstdenkmäler von Georg Dehio (1850-1932) auf die Länder Ostmitteleuropas mit Projekten zu Regionen in Polen, später zu Estland und gegenwärtig zu Lettland. Das digitale Medium ermöglicht länderübergreifende, mehrsprachige Recherchen und bietet Verlinkungen mit anderen Wissensspeichern und Bilddatenbanken.
Das von Georg Dehio 1905 begründete „Dehio-Handbuch der Kunstdenkmäler“ ist ein analoges Nachschlagewerk sowie Reisehandbuch, das in knapper Form Orts- und Stadtgeschichte vermittelt und die wichtigsten Fakten und Beschreibungen zu einer repräsentativen Auswahl von Bauwerken und ihrer Ausstattung in bestimmten Regionen bietet. Zudem trägt es als Übersichtswerk zu erhöhter Aufmerksamkeit und einer größeren Sensibilisierung der Öffentlichkeit gegenüber dem gemeinsamen europäischen Kulturerbe und seinem Erhalt bei. Das Dehio-Handbuch orientiert sich grundsätzlich an historisch gewachsenen Kulturlandschaften in aktuellen Staatsgrenzen und administrativen Einheiten. Seit den 1990er Jahren erfolgte mit dem „Dehio-Handbuch der Kunstdenkmäler in Polen“ auf Initiative des Arbeitskreises deutscher und polnischer Kunsthistoriker und Denkmalpfleger eine geographische Erweiterung des traditionsreichen Dehios-Handbuchs außerhalb der deutschsprachigen Grenzen und zwar nach Ostmitteleuropa, wo eine besondere Situation durch die vielfältigen historisch-kulturellen Verflechtungen mit Deutschland vorliegt. Trägereinrichtung für das Langfristvorhaben ist das Herder-Institut für historische Ostmitteleuropaforschung – Institut der Leibniz-Gemeinschaft. Nach den Projekten zu Schlesien und Kleinpolen folgt nun Nordostpolen. Außerdem wurde die Perspektive auf die baltischen Länder ausgedehnt und in Kooperation mit der Böckler-Mare-Balticum-Stiftung eine Reihe zu Estland, Lettland und Litauen begründet. Die Teilprojekte werden in enger Kooperation und im Austausch mit den Forschungseinrichtungen und Denkmalbehörden der Partnerländer durchgeführt, um die diversen Forschungsperspektiven zu berücksichtigen. Eine Besonderheit der Publikationen zu den ostmitteleuropäischen Ländern sind die Einleitungstexte zur Geschichte und Kunstgeschichte der jeweiligen Regionen, es sind Synthesen auf aktuellem Forschungsstand mit Akzentuierung von für die betreffende Kulturlandschaft charakteristischen Phänomenen und Themen.
Die konkrete Konzeption begann 2017 im Rahmen des Vorprojekts zum Dehio-Handbuch der Kunstdenkmäler in Nordostpolen (Leitung Dr. Dietmar Popp). Nach Erstellung des Anforderungskonzepts (Sławomir Brzezicki M.A. mit Dipl.-Ing. Stefan Peil) erfolgte im Austausch mit der digiCULT-Verbund e.G. die detailliertere Konzeption. Die Umsetzung des Backends mit der Software digiCULT.web fand zunächst ab 2018 im Rahmen des Hauptprojekts zum Dehio Nordostpolen statt, später als Teil des mit der Böckler-Mare-Balticum-Stiftung (Leitung Dr. Ulrike Nürnberger) durchgeführten Projekts zum Dehio Estland, wo die Finanzierung über die ZEIT-Stiftung ermöglicht wurde. Dies umfasste dann auch die Konzeption und Realisierung des Frontends, der Nutzeroberfläche, die die Agentur Outermedia GmbH (Berlin) übernommen hat.) Als wegweisende Neuerung zielen die seit 2017 laufenden Projekte auf eine komplett digital erarbeitete Hybrid-Publikation: Neben dem traditionellen analogen Produkt des gedruckten Handbuchs (jeweils möglichst in zwei Sprachversionen) wird ein Redaktionssystem als Arbeitsplattform etabliert, in dessen Zentrum die Handbuchtexte stehen, weitgehend von einer Objektdatenbank unterstützt, die vielfach durch Integration von Normdaten und Thesauri sowie durch Verlinkung mit anderen elektronischen Ressourcen (z.B. Bilddatenbanken) angereichert werden. Dieses Digitale Dehio-Handbuch (Portal DEHIO OME) dient zugleich als frei zugängliche Forschungsinfrastruktur (Online-Version für Forschung und Recherche im Open Access) sowie für mobile Nutzung (auf Reisen, vor Ort).
Backend: | Erfassungsdatenbank (digiCULT.web) |
Technisches Konzept: | Sławomir Brzezicki M.A. unter Mitwirkung von Dr. Dietmar Popp und Dipl.-Ing. Stefan Peil |
Umsetzung: | digiCULT-Verbund eG, Kiel |
Frontend: | Fachportal (CMS Drupal) |
Technisches Grundkonzept: | Sławomir Brzezicki M.A. |
Inhaltliches und Gestaltungskonzept: | Sławomir Brzezicki M.A., Dr. Ulrike Nürnberger, Dr. Dietmar Popp |
Konzeption, Design und Umsetzung: | OUTERMEDIA GmbH, Berlin |