Riga, Theatergebäude Daile
Durch die sowjet. Moderne geprägte Architektur sowohl im Außenbau als auch im Interieur. Gemeinsamer Entw. von Marta Staņa, Imants Jākobsons und Harolds Kanders, 1977 eröffnet. Nach 1991 Umgestaltung des Bankettsaals der Parteifunktionäre zum Kammersaal. Renov. 2006. Gebäude von der Straßenlinie etwas zurückgesetzt und in drei unterschiedl. Bauteile ihrer jeweiligen Funktion entsprechend gegliedert.
An der Fassade des Zuschauerraums Relief von Ojārs Feldbergs (SO) mit stilisierten Flammen als Interpretation des Theateremblems mit dem ewigen Feuer des Kunsttempels. Entlang der Hauptfassade das verglaste Foyer auf schlichten Stützen, darunter der Haupteingang. Hinter dem Foyer Zuschauerraum und Bühnenaufbau sowie ein Trakt für Schauspieler und Verwaltung. Räuml. integrierter Zuschauersaal ohne Balkone und Logen maßgebl. beeinflusst durch Regisseur (1886–1966), der das Theater 1920 gründete. Bühnentechnik mit vielfältigen Umbaumöglichkeiten. Die insgesamt schlichte Gestaltung, die fließend ineinander übergehenden Räume und monolith. in die Dachkonstruktion übergehenden Betonstützen der Eingangshalle galten als innovativ im Lettland der 1960er/70er Jahre. Die robuste Ästhetik des Modernismus überzeugte das an prachtvolle histor. Interieurs gewöhnte Publikum jedoch nur in Teilen.
