Sellie, Gutshof Sellie

Seli, Seli mõis
Sellie, Gutshof Sellie / Seli, Seli mõis, Wikimedia Commons, Foto: Iifar 2011, cc_by-sa_3.0
Ehem. Rittergut im histor. Kirchspiel Juuru / Jörden. Herrenhaus erb. in den 1770er Jahren. Die an der Parkseite stark vorspringenden Gebäudeflügel sowie weitere Anbauten 1830 hinzugefügt, klassizist. Fassadengestaltung. Ende 19. Jh. Balkone und Veranda an der Rückseite. 1905 niedergebrannt und neoklassizist. wiederaufgebaut. Zuletzt (bis 1920) im Besitz der Fam. v. Tiesenhausen, danach Nutzung als Sanatorium, seit 1993 im Besitz des Verteidigungsministeriums, heute Rehabilitationszentrum. Rest. 2009–14. Homogene Anlage mit stilist. abgestimmten Fassaden, vom urspr. Erscheinungsbild jedoch nur wenig erh. Zweigeschossiges spätbarockes Herrenhaus aus verputztem Kalkstein auf U-förmigem Grundriss und hohem Sockel. Elfachsige Frontfassade mit rechteckigen Fenstern, flacher Mittelrisalit mit Dreiecksfrontispiz und Okulus, im Obergeschoss abgekragte Pilaster und ein Balkon mit schmiedeeiserner Brüstung. Walmdach mit hervortretendem, profiliertem Dachgesims. An der Gebäuderückseite im Erdgeschoss des mittleren Flügels symmetr. rundbogige Türen und Fenster, seitl. flankiert von Palladio-Motiv, sowie eine Freitreppe zum Park. Im S eingeschossiger Anbau, urspr. Gesindehaus. Auf der Mittelachse im Innern das Vestibül, rechts davon Saal mit neoklassizist. Dekor: über der Tür Supraporte mit geometr. Dekor und Kranz, abgeschl. von Kymation-Ornament, darüber Fries mit Palmetten und Kränzen. Spiegeldecke mit stark profiliertem Gesims. Um den ovalen Hofplatz die wichtigsten Nebengebäude mit ähnl., klassizist. Fassaden. Etwas abgelegen vom Herrenhaus das eingeschossige, verputzte Verwalterhaus aus Kalkstein (1. Hälfte 19. Jh.) mit Mittelrisalit, Fries mit Triglyphen und Frontispiz. Gegenüber vom Herrenhaus Reste eines Speichers, nahe der Einfahrt Stall und Remise. Hinter dem Herrenhaus ein Landschaftspark, begrenzt durch die Windungen des Flusses Keila / Kegel. Der Park im N durch hohe Steinmauer umschlossen, daneben ein Mitte 19. Jh. erb., 2000 rest. Pavillon, eines der wenigen erh. Beispiele in der Gutshofarchitektur Estlands: Rotunde mit geschlossener Rückwand, vier Säulen und zwei Halbsäulen sowie Kuppeldach mit profiliertem Gesims. Außerhalb des ummauerten Parkbereichs kleines verputztes Gärtnerhaus aus Kalkstein mit Krüppelwalmdach.

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