Wenden, Burg und Schloss Wenden

Cēsis, Cēsu viduslaiku un jaunā pils
Größte Burg des Deutschen Ordens in Livland und Residenz des Landmeisters. Baubeginn 1. Hälfte 13. Jh., zunächst W- und N-Flügel sowie Kapelle um einen unregelmäßigen Innenhof. In der 1. Hälfte 15. Jh. O-Flügel, Außenmauer des S-Flügels, S-Turm und der untere quadrat. Teil des W-Turms. In der 2. Hälfte 15. Jh. S-Flügel, der obere Teil des W-Turms, N-Turm, Brückengebäude am Burggraben sowie die zwei Rundtürme der Vorburg. Die Arbeiten in der 1. Hälfte 16. Jh. beendet, zu dieser Zeit die sicherste Festung mit drei Vorburgen (allerdings nur fragmentar. Überlieferung). 1538 Umbau des S-Turms nach einem Brand. In der 2. Hälfte 16. Jh. Torgebäude der ersten Vorburg teilw. umgebaut. 1577 beim Angriff durch die russ. Truppen des Zaren Ivan des Schrecklichen W-Flügel der Burg gesprengt und Vorburgen zerstört. Im ausgehenden 16. Jh. und im 17. Jh. O- und S-Flügel sowie W-Turm noch bewohnt. Bei einer Explosion 1604 Festsaal im O-Flügel teilw. zerstört. Nachdem 1681 die Burg in Besitz der schwed. Krone übergegangen war, Bedeutungsverlust und allmähl. Verfall; nach 1703 nicht mehr bewohnt. Das ehem. Torgebäude der ersten Vorburg 1792 zum Wohnhaus des Gutsbesitzers umgebaut (sog. neues Schloss). In der einstigen zweiten Vorburg Wirtschaftsgebäude errichtet. 1832/33 das Wohnhaus im Stil des späten Klassizismus umgeb. und den ehem. Turm der Vorburg integriert. In den 1850er Jahren erhielt dieser einen neuen zylindr. Aufbau. 1838 Einbau eines neuen Gewölbes im dritten Geschoss des W-Turms zum Schutz des darunter liegenden Sterngewölbes des sog. Landmeistergemachs. 1914 Rest. W-Turm; 1936–39 teilw. Rest. S-Turm; 1952–62 umfassende Renov. der Burgruine. 1974–2009 archäolog. Untersuchungen und Grabungen – am besten erforschte mittelalterl. Festung in Lettland. Seit 2006 Fortsetzung von Untersuchungen und Konservierungsmaßnahmen. 2007–11 Rest. der Innenausstattung des 18. und 19. Jh. im neuen Schloss. Heute Museum für Geschichte. Kastellartige Burg aus Dolomit mit Türmen an drei Ecken. Für Wandöffnungen und Gewölbe Backsteine und Steinquader verwendet. Um die Burg ein künstl. angelegter Burggraben. Am W-Hang ist die Burg über eine Arkade mit dem Dansker verbunden. Mauern der S- und O-Flügel etwa drei Geschosse hoch. In Teilen sind die Wände der im 13. und 14. Jh. gebauten N- und W-Flügel sowie die Wände des Erdgeschosses erh., ebenso Fragmente der Umfassungsmauer der ersten Vorburg mit zwei Rundtürmen. Einer davon im Gebäude des neuen Schlosses integriert. Große Menge an bauplast. Details (13.–16. Jh.) und archäolog. Befunde erhalten. Im sog. Landmeistergemach im W-Turm Sterngewölbe mit Stuckkonsolen (um 1500) – die prachtvollste spätmittelalterl. Konstruktion dieser Art in Lettland. Zur Anlage gehört ein Landschaftspark (2. Viertel 19. Jh.).

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