St. Matthäi, Ev. Kirche

Matīši, Matīšu evaņģēliski luteriskā baznīca
Eines der bedeutendsten Architekturdenkmäler des Frühbarocks in N-Lettland. Seit dem 1. Viertel des 17. Jh. erw. als alt und verfallend. Erste Kirche an dieser Stelle vermutl im 16. Jh., jetziger Bau im Auftrag des schwed. Königs Karl XI. 1687/88 errichtet nach Entw. des Rigaer Baumeisters Rupert Bindenschu. 1838–40 die urspr. Rundbogen- zu Rechteckfenstern verändert, gleichzeitig die Turmspitze erneuert (nochmals 1903–08). 1965–88 enteignet, Umnutzung als Geschichtsmuseum; Innenausstattung teilw. verloren. 1989 Ziegeldach durch Zinndeckung ersetzt. 1995/96 umfassende Renov. der Fassade und des Interieurs. Einschiffiger Bau auf rechteckigem Grundriss mit polygonalem Chor, aus Feldstein, verputzt. Niedriger Triumphbogen scheidet das Langhaus vom Chor. Langhaus mit aus Backsteinen gemauerten Kreuzgewölben, Chor mit sechsteiligem Gewölbe. Rechteckige Sakristei an der N-Seite aus der Bauzeit. Steiles Satteldach, im W sechseckiger Turm bekrönt von barocker Kuppel, Galerie und einer pyramidalen Spitze mit barocker Haube. Windfahne in Form eines Hahns. Gebäudeecken mit Putzrustika betont. Im oberen Teil des W-Giebels und am Turm Rundbogenöffnungen oder Nischen mit Fenstern sowie Okuli. Am Hauptportal stützen zwei Pilaster ein einfaches Gebälk und Dreiecksgiebel, in dessen Feld Steinrelief mit Monogramm Karls XI., ähnl. Portal ohne königl. Monogramm auch in der S-Fassade. Innenausstattung größtenteils erh., obwohl im Laufe der Zeit verändert. Bis Mitte 20. Jh. noch Wandmalereien um Altar und Kanzel vorhanden: barocke Draperien in dunkler Farbgebung (Baldachinmotiv). —Barocke Kanzel reich geschnitzt mit Ornamenten und gedrechselten Details (Ende 17. Jh.). An Korb, Geländer und Türchen Malereien mit Evangelisten, Christus als Weltenherrscher und Allegorien christl. Tugenden, einige davon verloren. Barockaltar (Ende 17. Jh.) während der Renov. 1859 wesentl. erhöht und an die Unterbringung eines großformatigen Gemäldes angepasst sowie an den Seiten mit korinth. Säulen und geschnitztem Empire-Dekor ergänzt. Altargemälde mit dem Gekreuzigten (Kopie nach einem Gemälde von Karl Bryullov, Mitte 19. Jh.). Altarraum vom Langhaus durch barocke Balustrade geschieden. Anlässl. des 200-jährigen Jubiläums der Kirche Abendmahlsschranke 1887 erneuert. Einige Kirchenbänke aus dem 17. Jh. erh., ansonsten 19. Jh. Im Eingangsbereich Orgelempore über die gesamte Breite des Langhauses gestützt von vier Säulen.

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