Riga, Nationales Kunstmuseum Lettlands
Rīga, Latvijas Nacionālais mākslas muzejs
Bedeutendes öffentl. Gebäude und einer der letzten eklektizist. Bauten des frühen 20. Jh. in Riga. Als Städt. Kunstmuseum 1903–05 erb. durch Ludvigs Neiburgs __nach Entw. von Wilhelm Johann Carl Neumann. Nach dem Zweiten Weltkrieg in Staatl. Lett. und Russ. Kunstmuseum der Lett. Sowjet. Republik umbenannt (LPSR Valsts latviešu un krievu mākslas muzejs); danach mehrmalige Umbenennung – seit 2005 Nationales Kunstmuseum, vorwiegend lett. Malerei (u.a. Gemälde von Vilhelms Purvītis und Janis Rozentāls). 2013–15 Gebäude rest. und erweitert durch das litau. Architekturbüro Processoffice mit neuen Ausstellungs- und Arbeitsräumen unter dem Esplanade-Park. Zweigeschossiges Gebäude in neobarocken Formen auf hohem, rustiziertem Sockelgeschoss. Frontfassade durch dreiachsigen Mittelrisalit und einachsige Seitenrisaliten gegliedert; Mittelrisalit betont durch Portikus auf vier ion. Säulen in Kolossalordnung und
barocken Giebel mit figürl. Skulpturengruppe von August Volz als Symbol der antiken Kunstwelt. Mittlerer Gebäudeteil mit hohem Dach, Lukarnen und Laterne. Eine monumentale Freitreppe führt zu einer mit Holzschnitzereien reich verzierten Haupttür. Opulente Innengestaltung der Vestibüle im Erd- und Obergeschoss, über ausladende, zweiarmige Treppe mit geschwungenen oberen Treppenläufen verbunden. Die prachtvollen Portale, Konsolen, Gesimse, Archivolten der Bögen und der Arkade im Obergeschoss, Säulenkapitelle, Rahmung der Decke, ornamentalen Reliefs in der Deckenkehle sowie weitere dekorative Details aus der Werkstatt von A. Volz. Innengestaltung komplett aus Stuck, Säulen u.a. architekton. Elemente imitieren Granit oder Sandstein. Mehrere Gestaltungselemente, wie die Glasmalereien des Windfangs, Treppengeländer, Laternenstützen, in typ. Formen des Jugendstils. Zwei der skulpturalen Reliefs im Treppenhaus den langjährigen Museumsdirektoren W. Neumann und V. Purvītis gewidmet. Mehrere Wandmalereien (1907/08) in den Vestibülen von V. Purvītis und Gerhard v. Rosen. In den Lünetten des Obergeschosses Ansichten balt. Städte.
