Orellen, Gutshof Orellen

Unguri, Ungurmuižas apbūve
Herausragendes Ensemble der Barockarchitektur in Lettland mit Park, überwiegend Holzbauten. Das heutige Gut seit 1728 anstelle einer älteren Bebauung aus dem 17. Jh. Gebäude um einen Hof gruppiert (urspr. umgeben von Zaun). Herrenhaus 1731/32 erb., daneben Gesindehaus und Klete. Auf der gegenüberliegenden Hofseite Stall und Klete mit offener Veranda (1738, Zimmermeister Uļjans). Treppen im Herrenhaus und Wohnräume in der Mansarde 1749–51 ausgebaut. 1751–61 Ausmalung der Wände im Herrenhaus, im Teehäuschen sowie zum Teil auch Bemalung der Fassaden des Teehäuschens durch Georg Dietrich Hinsch. In der 2. Hälfte 19. Jh. Herrenhaus mit horizontalen Brettern verkleidet und auf beiden Seiten des Hauses Veranden angebaut. Veranda auf der Parkseite 2001 rekonstruiert. 1917 Herrenhaus durch russ. Armee verwüstet, danach unbewohnt. 1952–59 Herrenhaus zur Schule umgebaut (Ojārs Treigūts), Zwischenwände versetzt und Öfen abgebaut. Herrenhaus und Nebengebäude 1953–89 als Schulgebäude genutzt. 1974 Beginn Rest. der Wandmalereien im Herrenhaus. Seit Ende des 20. Jh. weitere Rest. und Konservierungsarbeiten. 2000–02 Wiederherstellung urspr. Grundriss des Herrenhauses; Eiskeller und Gesindehaus rekonstruiert. Heute im Besitz der Kommunalverwaltung von Pārgaujas novads / Bezirk Pārgauja, Nutzung für öffentl. Veranstaltungen und als Gästehaus. Eingeschossiges Herrenhaus in Blockbauweise mit glatten Ecken und ausgebautem Mansardwalmdach mit Dachgauben; Spandach. Eine Hälfte des Hauses unterkellert mit eingewölbten Decken. Symmetr. in neun Achsen vertikal gegliedert mit Zwerchhaus und Dreiecksfrontispiz; zur Parkseite mit Veranda und Balkon. Fassaden mit rot gestrichenen Brettern horizontal verkleidet und rhythm. durch Pilaster auf der Park- und durch Doppelpilaster auf der Frontseite gegliedert. Im Giebelfeld eine Uhr (1751, Philip Metzke; rekonstruiert). Räume innen in Enfilade, bei einigen die barocke Putzdecke rekonstruiert. Zahlreiche Wandmalereien mit Landschaften, architekton. Elementen und Grenadieren. 1733 Beginn Parkanlage (Gärtner Heusser). Im geometr.-regelmäßigem Park hinter dem Herrenhaus befanden sich Alleen mit beschnittenen Linden. Der Landschaftspark am NW-Rand des Guts im 19. Jh. angelegt. 1753 Bau des zweigeschossigen Teehäuschens (Lusthaus) mit kuppelartigem Dach (rest. 1977–79). Das Häuschen ohne die urspr. dekorativen Elemente rekonstruiert. Das Tor heute im Schlossmuseum Rundāle / Ruhenthal. 1758–60 Erbbegräbnis der Gutbesitzer Fam. v. Campenhausen auf einer Anhöhe in Sichtweite des Herrenhauses errichtet, ein rechteckiger Steinbau mit Pilastern und dor. Kapitellen und Glockendach; Grablege mehrfach demoliert, 1997 in Teilen erneuert.

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