Lublin, Kirche St. Petrus und ehem. Bernhardinerinnenkloster

Lublin, Kościół św. Piotra i dawny klasztor bernardynek
Lublin, Kirche St. Petrus / Lublin, Kościół św.Piotra, Herder-Institut Marburg, Bildarchiv, 406479, Foto: Stanislaw Chomicki 2010, CC BY-SA 4.0
Kloster gestiftet von Piotr Czerny,  Fähnrich von Lublin, der 1617 eine Holzkapelle errichten ließ und 1618 Nonnen aus Krakau einführte. Nach dem Erwerb der Nachbargrundstücke (1636) Baubeginn eines gemauerten Klosters und einer Kirche, als Rohbau fertiggestellt 1649. Während Überfällen 1655 geplündert. Kirche 1658 geweiht, rest. 1736–39; Ausführung der Seitenaltäre nach 1742. Anlage 1768 durch Brand zerstört (Einsturz der Gewölbe in der Kirche), Wiederaufbau in Etappen 1770–80; um 1777–80 Anbau der Kapelle. Kirche 1874–76 rest. (Beseitigung der Vorhalle, des Glockenturms und zweier Seitenaltäre). Kloster 1887 aufgelöst, die Kirche fungierte weiterhin als Filialkirche; 1920 den Jesuiten übertragen. Kirche mit dreiseitig geschl. Chor (NO) und fünfjochigem Schiff. An der SO-Seite Reihe rechteckiger Anbauten, u. a. für Sakristei und Kapelle. Fassaden von Nischen untergliedert, im Schiff mit gebälktragenden Pilastern versehen. Hauptfassade dreiachsig, im unteren Teil vom Klostergebäude verdeckt, bekrönt von mit Pilastern gegliedertem, gesprengtem Karniesgiebel (1770), im NW niedriger Glockenturm mit Zwiebelhelm und achteckiger Laterne. Innenwände des Chors glatt; Schiff mit ion. Doppelpilastern gegliedert, darauf volles Gebälk und Gewölbegurte. In jedem zweiten Joch zwischen den Pilastern muschelförmige Nischen. Im Chor Stichkappentonnen-, im Schiff Kreuzkappengewölbe. Musikempore (ehem. Nonnenchor), 1778, mit geschwungener Balustrade, auf drei Arkaden. Neobarocke Wandmalereien im Innenraum (W. Barwicki, 1897), mit Rocailleornamenten und illusionist. Architektur. — Hauptaltar, 1778, mit von Säulenpaaren und Heiligenfiguren eingefasstem Gemälde Christus, über Wasser gehend, von A. Michalak (Mitte 20. Jh.), in der Bekrönung Relief der Hl. Dreifaltigkeit und Engelsfiguren. Kanzel, 1788, mit Heiligenfiguren. In den Nischen der Seitenwände zwei Paar Altäre mit illusionist. Retabeln, um 1780; darin: Kruzifix, 17. Jh. (?), mit Silberapplikationen und Gemälde: Apokalypt. Muttergottes, 16. Jh., Hl. Franziskus in der Wüste und Vision des Hl. Antonius, 1. Hälfte 18. Jh. An den Wänden Gemälde, u. a.: Apokalypt. Frau auf Salomons Thron mit Hl. Josef und Märtyrerin, Anf. 17. Jh.; Kopie der Madonna dell’Impannata von Raffael, 17. Jh. (?).
Kloster, rest. und umgebaut 1669–81 und 1719, 1896 teilw. abgetragen, erneut rest. 1919–31 und 1977 mit Umwidmung zu Kulturzentrum und Bibliothek. Urspr. aus vier Flügeln und Wirtschaftsgebäuden im SO bestehend. Erh. NW-Flügel vor der Fassade, in der Verlängerung der Kirchenachse. Innenraum stark überformt; an der SO-Fassade erh. Spuren des ehem. Kreuzgangs.

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