Kostifer, Gutshof Kostifer

Kostivere, Kostivere mõis
Kostifer, Gutshof Kostifer / Kostivere, Kostivere mõis, Wikimedia Commons, Foto: A. Palu 2014, cc_by-sa_3.0
Gutshofensemble im histor. Kirchspiel Jõelähtme / Jegelecht. . Frühklassizist. Herrenhaus erb. 1776 unter Johann v. Brevern, in der 2. Hälfte 19. Jh. um einen Flügel erweitert. 1905 niedergebrannt. 1907 unter dem neuem Besitzer Alexander v. Dehn in veränderter Form wiederaufgebaut, Dach mit geringerer Neigung und einheitl. Fassadengestaltung. Enteignet 1919, ein Teil des Grundbesitzes wurde an Neubauernstellen verteilt, die Gutshofanlage jedoch als Staatsgut weiterbetrieben; später genutzt als Kontor einer Sowchose. Heute im Besitz der Gemeinde Jõelähtme als Kulturgutshof Kostivere. Seit 2012 teilw. renov. und modernisiert. Zweigeschossiges, verputztes Kalksteingebäude auf niedrigem Sockel mit Walmdach, am linken Flügel schließt sich an den Gebäudekörper ein Anbau mit Blendfenstern an. Flache Risalite gliedern die Fassaden, in ihren Ecken beide Geschosse übergreifende Lisenen. Die Haupttür an der Frontfassade flankieren Pilaster mit stilisierten Akanthuskapitellen, darüber geschwungenes, profiliertes Gesims mit Stuckbändern. Im Dreiecksgiebel des Mittelrisalits die Wappen der Fam. v. Brevern und Staël v. Holstein. Der vor dem Mittelrisalit der Parkfassade auf vier steinerne Säulen gestützte Altan sowie die darunter liegende Terrasse zerstört, stattdessen ein geschlossener Anbau mit Flachdach. Rund um die Fenster des repräsentativen Geschosses einfache Putzrahmung, darüber profiliertes Zwischengesims und über dem Zwischengürtel Traufgesims. Die urspr. enfiladenartige Raumaufteilung teilw. erhalten. Im Erdgeschoss die Wirtschaftsräume, vom Vestibül auf der Mittelachse gelangte man in das repräsentative Geschoss. Die Fenster des Saals öffnen sich zur Frontfassade.
Nebengebäude am Rand der Ehrenrunde vor dem Herrenhaus: Stall und Kutschenschuppen, Gesindehaus und Eiskeller, auf der anderen Seite der Landstraße auch ein Speichergebäude. Es handelt sich um einfache, eingeschossige, verputzte Kalksteingebäude, die im 19. Jh. dem Gutshofensemble hinzugefügt und im 20. Jh. umgebaut wurden. Weitere Wirtschaftsgebäude befinden sich am gegenüberliegenden Ufer des Flusses Jõelähtme. Durch das Gut führt eine Landstraße mit einer dreibogigen Brücke (19. Jh.); 2011 nach histor. Fotos wiederhergestellt, Eisbrecher ausgegraben und rekonstruiert. In unmittelbarer Nähe des Herrenhauses kleine urspr. regelmäßig angelegte Parkanlage (18. Jh.). Weiter entfernt vom Gut Park im engl. Stil, dort auch das Fragment einer in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts aufgestellten Säule, deren oberer Rand mit locker herabfallender Gewanddrapierung gestaltet ist; wahrscheinl. aufgestellt in Erinnerung an ein Mitglied der Fam. v. Rosen.

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