Gross-Roop, Schlossanlage mit ev. Kirche, Kirche

Straupe, Lielstraupes pils ansamblis ar evaņģēlisko baznīcu, Baznīcu
Maler. gelegenes, mittelalterl. Ensemble bestehend aus Kirche und Schloss, einmalig in der Architektur Lettlands. Ensemble am linken Ufer des Flusses Brasla / Roop in einem Landschaftspark gelegen, eingebettet zwischen Teichen und ausgehobenen Gräben. 1374–1625 und 1857–1939 im Besitz der Fam. v. Rosen. Burg 1310 erw., im 14. Jh. eine von Ringmauer umgebene Festung. Im 15. Jh. an Turm in N-Ecke Wohnflügel angebaut. Ab 1629 bis Ende 17. Jh. Turm erhöht und Flügelbauten errichtet. In den 1680er Jahren Schloss und Kirche durch Brände beschädigt. Barocker Umbau 1723–43 unter Peter v. Lacy; NW-Flügel auf die heutige Größe verbreitert. 1905 Schloss niedergebrannt; 1906–09 wiederaufgebaut in teilw. veränderter Form durch W. Bockslaff; 1949–59 Lehrräume für Traktorfahrer und Wohnheim; 1963–2018 Klinik für Suchtkranke. Seit 2021 von der Bezirksverwaltung bewirtschaftet. Zweiflügelige Schlossanlage mit dickwandigem, viergeschossigem mittelalterl. Eckturm (N). Die beiden Flügel an NO- und NW-Seite umfassen einen rechteckigen Innenhof; zweigeschossig mit steilem, ausgebautem und ziegelgedecktem Satteldach. Die südöstl. Hoffassade des NW- Flügels mit dreiachsigem Mittelrisalit und barockem Hauptportal mit gesprengtem Giebel, vorgelagerter Terrasse und Freitreppe. An südl. Stirnseite des NW-Flügels hoher barocker Schweifgiebel. Mauerwerk der Gebäude mehrheitlich aus gelb verputztem Backstein. Eckturm von Glockenhelm bekrönt, darüber achteckiges Kuppeldach mit offener Galerie, barockem Helm und Spitze; Wetterfahne mit Jahreszahl 1743. Im NO-Flügel Haupttor zum Innenhof, darüber Wappen der Fam. v. Rosen. Die anderen beiden Hofseiten urspr. von Ringmauer umgeben, Fragmente des südwestl. Abschnitts erhalten. An der W-Seite freistehendes Gebäude, mit dem NW-Flügel verbunden durch Torbogen. Im Innern des NW-Flügels Vestibül (Umbau 1723–43). In den Innenräumen barocke Wandpaneele, Treppengeländer und Deckenplafonds (1906–09 nach urspr. Vorlagen rekonstruiert). Kirche gleichzeitig mit der mittelalterl. Burg erb., urspr. als Schlosskapelle, später als Stadtkirche genutzt. 1726–30 dreischiffiges Langhaus zum einschiffigen Raum umgebaut, 1739 Einzug einer Holzdecke mit dekorativ bemalten Balken, daran 1938 flaches hölz. Kreuzgewölbe befestigt (Entw. Pēteris Ārends). Hölz. Glockenturm etwas abseits der Kirche (im Park) 1744 errichtet und 1849 erneuert. Kirche 1966–70 teilw. restauriert. Einschiffige Backsteinkirche auf Feldsteinfundamenten an den NO-Flügel des Schlosses anschließend; mit eingezogenem Chor, etwas niedriger und gewölbt, mit polygonalem Schluss und vier Strebepfeilern; an der N-Seite Sakristei. NW-Fassade mit Nischen, daran eine Vorhalle in Fachwerk. Fassaden und Innenraum verputzt. Got. Gewölbe nur im Chor; im Langhaus Wandpfeiler mit Kapitellen sowie zu beiden Seiten vier hohe Spitzbogenfenster erhalten. — Grabplatte von H. v. Rosen (um 1590), Kanzel (1739), Malereien an der Orgelempore mit Aposteln (Ende 17. Jh.) sowie Wandmalereien (2. Hälfte 19. Jh.). Fenster in der Apsis mit Glasmalereien nach Entw. von Sigismunds Vidbergs (1944), in den 1970er Jahren erneuert und ergänzt durch Nora Cēsniece.

Ihre Nachricht zum Objekt

Sie haben Informationen oder Fragen zu diesem Objekt?