Appricken, Ev. Kirche, Orgelempore

Apriķi, evaņģēliski luteriskā baznīca, ērģeļu lukta
Für Kurland typ. Sakralbau mit ungewöhnl. reichem barockem Interieur. Erb. Mitte des 17. Jh.; Umbau 1710, fertiggestellt im Auftrag der Gutsbesitzer Carl v. der Osten (gen. Sacken) und Anna Maria v. Behr. Im frühen 18. Jh. Anbau W-Turm, bekrönt mit hoher pyramidaler, schindelgedeckter Spitze. 1744–46 Ausmalung der Decke durch den aus Preußen zugewanderten Maler Johann Friedrich Wilhelm Rohde. Kirche in unverändertem Zustand erhalten. Aus Holz geschnitzte Ausstattung 1938 renoviert. 2000 Dachdeckung erneuert, bis 2004 Konservierung und Rest. am Gebäude und der Ausstattung. Saalkirche mit vorgelagertem rechteckigem Turm und eingezogenem, langgestrecktem, polygonalem Chor. Die Mauern aus Back- und Feldsteinen mit Kalkmörtel verputzt. Fassaden schlicht, der Innenraum hingegen überrascht mit plast. Reichtum und Polychromie. Im Langhaus hölz., stalaktitartiges Gewölbe mit dekorativen, hängenden Zapfen und Weintrauben in Anlehnung an barocke Kirchen in Ostpreußen und Schweden. Dichte künstler. Gestaltung. Illusionist. Deckenmalereien mit Tugendallegorien, feine Ornamentierungen sowie farbl. Gestaltung des Innenraums mit blauen, weißen und goldfarbigen Tönen in der Ästhetik des Rokokos. Zweigeschossige Patronatsloge sowie Orgelempore einer Holzschnitzer-Werkstatt aus Kuldīga-Liepāja / Goldingen-Libau um 1710 gefertigt. Der auf korinth. Säulen gestützte Herrenstuhl mit appliziertem Akanthus-Dekor und einer durchbrochen gearbeiteten Attika ist der prächtigste dieser Art in Kurland, vermutl. von Joachim Kreutzfeldt. — Altarretabel und Kanzel von Peter Magnus Nexo __(1740er Jahre), ihre Ornamentik spiegelt den Übergang zum Rokoko – neben spätbarockem überlängtem Akanthus tauchen asymmetr. Muschelmotive und verspielte Blumenkompositionen auf. Orgel von Carl Büttner, 1856.

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