Alt-Autz, Gutshof Alt-Autz
Vecauce, Vecauces muiža
Eines der frühesten Schlösser im Stil der Neogotik in Lettland, mit weitläufigem Park. Gut mit Herrenhaus seit 1768 im Besitz der Grafen .
Schlossneubau 1838–43 durch Friedrich August Stüler. Vereinfachter Wiederaufbau Anf. 20. Jh. durch Hermann Seuberlich nach Brand, bei dem auch das herausragende neogot. Interieur zerstört wurde. Seit 1921 von der Fakultät für Agrarwissenschaften der Universität Lettlands verwaltet. Heute Lehr- und Forschungseinrichtung „Vecauce“ der Universität für Biowissenschaften und Technologien Lettlands. Im Gebäude zudem ein Hotel und Räumlichkeiten für öffentl. Veranstaltungen. Für Stüler typ. asymmetr.-vielgestaltige Anlage. Flachdach durch Wehrattika mit Zinnen verdeckt. Vor der langgestreckten zweigeschossigen östl. Hauptfassade dreigeschossiger Mittelrisalit. Vor der N-Fassade fünfgeschossiger Turm, an der S-Fassade Veranda, an der Rückseite zwei unterschiedl. weit ausgreifende Flügel. Das dritte Geschoss des mittleren Schlossflügels nach hinten durch H. Seuberlich erweitert und am Haupteingang Altan mit Terrasse angebaut. Beeindruckendster Innenraum ist das Vestibül, in der vier Säulen mit korinth. Kapitellen profilierte Decken- und Unterzugbalken stützen; in der Ecke ein Kamin, der Fußboden mit Fliesen in Schachbrettmuster. Mehrere Innentüren mit Rahmungen im neogot. Stil, Treppengeländer mit Spitzbogenbalustraden, im Treppenhaus und im Festsaal im Obergeschoss Holzdecken mit geometr. Mustern. Aus der Zeit Stülers erh. ein neogot. Ofen. Zum Gut gehören weitere Gebäude: Klete (18./19. Jh.), Gärtnerhaus (Mitte 19. Jh.), weitere Klete (2. Hälfte 19. Jh.) und Viehstall (2. Hälfte 19. Jh.). Der Mitte 19. Jh. angelegte Park zeigt Merkmale der Übergangszeit vom romant. zum naturalist. Landschaftspark.